Methode
Die Mühelosigkeit des Lebens wird erst dann voll erfahren, wenn du aufgehört hast, als Person zu existieren. Wenn du nicht mehr ‚ein Leben hast‘, sondern ‚Leben bist‘.
Der Grundton des Lebens ist ein grundlegendes Gefühl von Wohlempfinden. Durch die Verlagerung der Aufmerksamkeit weg von allem, was diesen Grundton übertönt (deine Gedanken und Gefühle, alle äußeren Reize), hin zur Stille darunter und zu dem dich umgebenden Raum wird dieser Grundton wieder spürbar und hörbar.
Meditation ist daher ein wichtiger Aspekt der von mir benutzten Methode, die erste Säule. Meditation hat nicht nur einen unbestreitbaren Einfluss auf die Qualität des Alltagslebens, auf dein ‚Funktionieren‘ und auf deine Gesundheit, sondern bietet auch den direktesten Zugang zum Grundton: der Stille.
Du brauchst aber mehr. Um wirklich frei zu sein, musst du alles, was dich von dieser Freiheit abhält, in Frage stellen. Alle Gedanken, Überzeugungen und Konzepte: Ist das wirklich wahr?
Meditation ist der Auftakt zur Selbsterforschung, der zweiten Säule der Methode, die ich anbiete. Diese Selbsterforschung oder Kontemplation wird als Werkzeug verwendet, um alles, worauf man stößt, gegen das Licht zu halten. Dies setzt einen Prozess der geistigen und körperlichen Reinigung in Gang.
Sobald du anfängst wahrzunehmen, dass alle deine Verhaltensweisen und Gewohnheiten, deine Meinungen und Überzeugungen eine künstliche Trennung und einen Abstand zwischen dir und allem anderen in der Existenz erzeugen, wirst du den Weg zur Verbindung und Intimität zurückfinden. Gewohnheiten sind in der Regel hartnäckig – und unbewusst. Eine begrenzte tägliche Zeit der Meditation und Kontemplation ist daher nicht ausreichend. Es ist unerlässlich, Bewusstsein oder Meditation in den Alltag zu integrieren. Dazu gehört, dass du mehr und mehr Gewohnheiten und allmählich auch die darin inhärente Unfreiheit entdeckst. Durch die dritte Säule, maßgeschneiderte Übungen, kannst du daran arbeiten. Diese Übungen sind immer eine Form der ‚Meditation in Aktion‘, zugeschnitten auf die Themen, denen du an diesem Punkt deiner Entwicklung begegnest. Sie nehmen all dem die Kraft, was dir nicht zu eigen und nicht natürlich ist. Das allein schon ist eine Quelle des Wohlempfindens.
Diese Säulen bilden erst dann eine feste Grundlage, wenn sie auf ein stabiles Fundament gestellt werden.
Diese Basis wird durch eine unterstützende Grundhaltung gebildet, die du als Erstes vermittelt bekommst.
Es beginnt mit der Entwicklung von liebevollem Verständnis für die Art, wie du jetzt bist, inklusive aller deiner so genannten Mängel und Unzulänglichkeiten. Es gibt nur wenige Menschen, die sich selbst nicht mit Selbstvorwürfen, Schuld und manchmal sogar Selbsthass belasten und als ‚grundsätzlich nicht gut‘ erfahren. Du wirst lernen, dich selbst anzunehmen und zu lieben so, wie du jetzt bist, und zu sehen, dass du zum Tiefsten taugst. Das allein ist schon ein sehr großer, befreiender Schritt. Ein solcher Schritt kann nur aus der Grundeinsicht entstehen, dass du, wenn dein gesamter Hintergrund berücksichtigt wird, zu diesem Zeitpunkt nicht anders sein kannst, als du bist.
Diese liebevolle Akzeptanz lässt innere Ruhe wachsen und es entsteht Raum für den zweiten Aspekt dieser Grundhaltung: Gewaltlosigkeit. Bisher waren deine Versuche, dich selbst zu ‚verbessern‘, wahrscheinlich eine Form von impliziter oder expliziter Gewalt: zum Beispiel „Ich muss loslassen“ oder „Ich muss Mitgefühl zeigen“. Ein solches Ziel scheint nett und liebevoll, ist aber dennoch eine Form von Gewalt, wenn es ein Standard ist, den man an sich selbst stellt. Dabei es ist so einfach: Wenn Loslassen oder Mitgefühl tatsächlich einen Teil dessen darstellt, was du von Natur aus bist, wird sich beides natürlich einstellen, sobald alles wegfällt, was unecht ist.
Die Haltung der Gewaltlosigkeit betrifft zunächst das Aufgeben jedes Versuchs eines ‚Selbstentwurfs‘ – jedes Versuchs, eine bessere Version von dir selbst zu erschaffen, aufgrund einer Vorstellung davon, wie du dich fühlen solltest, was du denken oder nicht denken solltest und wie die anderen sich verhalten sollten.
Und mehr noch: Gewaltlosigkeit ist ein wesentlicher Teil des Prozesses in Richtung ‚Mühelos leben‘. Es ist zwar zum Beispiel notwendig, dass du dich von Glaubenssätzen befreist, die dich in deinem ‚Funktionieren‘ begrenzen und die der Entfaltung deiner wahren Natur im Wege stehen – dies wird aber nur durch einen gewaltlosen Weg nachhaltig Wirkung haben können: Das wachsende Bewusstsein, aus dem heraus du leben wirst, führt dazu, das alles, was als unwirklich oder falsch durchschaut wird, allmählich von selbst verschwindet und nicht wieder zurückkommt. Durch die Übungen wird dein Bewusstsein wie eine Sonne arbeiten, die alles schmilzt, was du nicht bist. Flüchten, Kämpfen und Erstarren sind tief verwurzelte Gewohnheiten, sie werden gegen echtes Fühlen eingetauscht. Durch diese Haltung der Gewaltlosigkeit vermeidest du, in alte Muster der Unterdrückung oder in die Verweigerung all dessen zurückzufallen, was dir nicht gefällt.
Dies fordert die große Bereitschaft und Entschlossenheit von dir, allem zu begegnen und jede Form von Flucht oder Unterdrückung zu erkennen. Das braucht sicher manchmal Mut. Damit ist die ideale Grundhaltung vollständig: liebevoll, gewaltlos und mutig.